Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Warum digitale Erfassung? Recht & Compliance
- Infobox: Digital vs. manuell (Vor- & Nachteile)
- Praxisablauf: Von der Buchung bis zur Auszahlung
- Schlüsselfunktionen in der Praxis
- Praxisbeispiele aus KMU
- Checkliste: So stellen Sie um
- FAQ: Häufige Fragen
- Fazit & Handlungsempfehlung
Einleitung
Überstunden gehören in vielen Schweizer Unternehmen zum Alltag. Entscheidend ist nicht nur die korrekte Vergütung, sondern vor allem die saubere, nachvollziehbare Erfassung. Handschriftliche Listen oder Excel-Tabellen führen rasch zu Lücken, Diskussionen und Mehraufwand. Digitale Systeme schaffen Transparenz, Effizienz und Rechtssicherheit – für Mitarbeitende, Vorgesetzte und Payroll.
Die Abgrenzung zwischen Überstunden (OR 321c) und Überzeit (ArG) bleibt zentral. Einen Überblick dazu finden Sie im Hauptbeitrag Überstunden & Überzeit.
Warum digitale Erfassung? Recht & Compliance
Auch bei Homeoffice, Teilzeit und Schichtarbeit gilt: Arbeitszeiten müssen überprüfbar dokumentiert sein. Nur so lassen sich Überstunden und Überzeit korrekt unterscheiden und abrechnen. Offizielle Informationen zu Arbeits- und Ruhezeiten stellt das SECO bereit:
SECO – Arbeits- und Ruhezeiten.
Digitale Erfassung unterstützt Unternehmen, Grenzen (45/50 h), Zuschläge (z. B. 25 % bei Überzeit) und Prozesse (Genehmigung, Endabrechnung) regelbasiert einzuhalten und revisionssicher zu dokumentieren.
Infobox: Digital vs. manuell (Vor- & Nachteile)
Digitale Erfassung vs. manuelle Listen/Excel
✔ Vorteile digital
- Revisionssicher: Protokolle, Historie, Unveränderbarkeit nach Freigabe.
- Automatisierte Regeln: Grenzwerte, Zuschläge, Pausenpflicht.
- Transparenz: Live-Saldi für Mitarbeitende & Führung.
- Effizienz: Wegfall manueller Konsolidation, weniger Fehler.
- Mobil & Homeoffice-fähig: Web-/Mobile-Client, Terminal-Optionen.
✖ Nachteile manuell
- Fehleranfällig: Tippfehler, doppelte Einträge, Versionschaos.
- Keine Regel-Checks: Grenzübertritte bleiben oft unbemerkt.
- Intransparenz: Saldi sind verzögert oder unklar.
- Hoher Aufwand: HR/Payroll konsolidiert und korrigiert händisch.
- Schwache Beweisführung: Streitfälle kosten Zeit & Geld.
Mit der TimeSafe Zeiterfassung lassen sich Regeln zu Überstunden und Überzeit zentral hinterlegen, Genehmigungswege definieren und revisionsfeste Reports erzeugen. Optional stehen TimeSafe-Terminals für Standorte zur Verfügung; mobil erfasst das Team via Web-Client.
Praxisablauf: Von der Buchung bis zur Auszahlung
Schritt | Rolle | Beschreibung | Ergebnis |
---|---|---|---|
1. Erfassung | Mitarbeitende | Kommen/Gehen, Pausen, Projekt/Leistung buchen (Web/Mobile/Terminal). | Vollständige Tagesdaten |
2. Systemcheck | System | Prüft Grenzwerte (45/50 h), Pausen, Nacht-/Sonntagsregeln; kennzeichnet Überzeit. | Automatische Hinweise |
3. Review | Vorgesetzte | Monatliche/Wöchentliche Prüfung der Saldi; Rückfragen klären. | Freigabeempfehlung |
4. Freigabe | HR/Führung | Formelle Genehmigung; Sperrung der Periode gegen nachträgliche Änderungen. | Revisionssicherer Status |
5. Abrechnung | Payroll | Export ins Lohnsystem; Überzeit mit 25 % Zuschlag automatisch berücksichtigt. | Korrekte Lohnabrechnung |
Schlüsselfunktionen in der Praxis
- Regel-Engine: Abgrenzung Überstunden/Überzeit, Zuschlagstabellen, Bandbreiten, Höchstgrenzen
- Genehmigungs-Workflow: Mehrstufige Freigaben, Stellvertretungen, Eskalationen
- Berichte & Audits: Zeitkonten, Überzeitjournal, Änderungsprotokolle, Exporte
- Schnittstellen: Übergabe an Lohn-/ERP-Systeme; API-Optionen
- Rollen & Datenschutz: DSG-konforme Sichtrechte, minimale Datenspeicherung, klare Zwecke
Praxisbeispiele aus KMU
- Produktion: Terminal-Erfassung für Schichten; Tagesüberschreitungen > 2 h werden als Fehler markiert.
- IT-Dienstleister: Mobile-Erfassung mit Projektzuordnung; monatlicher Export für Faktura & Payroll.
- Pflegebetrieb: Nacht-/Wochenendlogik hinterlegt; Zuschläge werden automatisch berechnet.
- Verkauf mit Homeoffice: Web-Client; Führung sieht Live-Saldi, vermeidet „unsichtbare“ Mehrarbeit.
Checkliste: So stellen Sie um
- Regelwerk definieren: Vertrag/Reglement zu Überstunden, Überzeit, Kompensation & Zuschlägen prüfen.
- Konfiguration planen: Grenzwerte (45/50 h), 170/140 h p. a., Pausenpflicht, Nacht-/Sonntagsarbeit.
- Workflows festlegen: Wer prüft? Wer genehmigt? Welche Eskalationswege?
- Schnittstellen klären: Export in Lohn/ERP, Benutzeranlage (SSO), Reporting-Anforderungen.
- Rollout & Schulung: Kurzanleitungen, FAQ, Pilotteam, Go-live in Wellen.
- Kontinuierliche Verbesserung: Feedback, Dashboards, Regeljustierung nach 4–8 Wochen.
FAQ: Häufige Fragen
Wie grenzt das System Überstunden und Überzeit ab?
Überstunden beziehen sich auf die vertragliche Arbeitszeit, Überzeit auf die gesetzliche Höchstarbeitszeit (45/50 h). Die Regel-Engine erkennt diese Schwellen automatisch.
Brauchen wir im Homeoffice eine andere Erfassung?
Nein. Die Pflichten gelten unabhängig vom Arbeitsort. Web-/Mobile-Clients sichern eine lückenlose Dokumentation.
Können Mitarbeitende Einträge nachträglich ändern?
Ja, bis zur Freigabe und nur sofern dies erlaubt wurde. Danach sind Perioden gesperrt; Änderungen werden nachvollziehbar protokolliert (Audit-Trail).
Wie werden Zuschläge (z. B. 25 % Überzeit) berücksichtigt?
Zuschläge werden in den Stammdaten hinterlegt; das System weist Überzeit aus und übergibt die Beträge an Payroll/Export.
Spart die digitale Lösung wirklich Zeit?
Ja. Wegfall manueller Konsolidation, weniger Rückfragen, klare Verantwortlichkeiten und automatische Reports.
Was ist mit Datenschutz?
Es werden nur zweckgebundene Arbeitszeitdaten verarbeitet. Rollenbasierte Zugriffe sorgen für Transparenz und DSG-Konformität.
Fazit & Handlungsempfehlung
Digitale Zeiterfassung macht Überstunden- und Überzeitprozesse verlässlich, effizient und rechtssicher. Regeln werden konsistent angewendet, Streitfälle reduziert, Payroll vereinfacht. Mit der TimeSafe Zeiterfassung bilden Sie diese Anforderungen flexibel ab – vom Terminal am Standort bis zum Web-Client im Homeoffice.
Hinweis: Dieser Beitrag stellt keine Rechtsberatung dar. Stand: 26. September 2025.